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Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018 | Preisträger
Foto: Roman Pfeffer, Lazy Mazzocchio, 2017, 44 x 82 x 42 cm, Silicon, Pigmente, Metall, Farbe, Foto: Josef Schauer Schmidinger | Courtesy: Galerie Raum mit Licht, Wien © Bildrecht, Wien 2018

Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018 | Preisträger

„Die hohe Qualität aller bisherigen Nominierungen zeigt, wie viele zeitgenössische Künstlerinnen gerade in diesem Medium arbeiten, experimentieren und auch reüssieren. Roman Pfeffer hat die Jury durch seine inhaltlich komplexen und formal stringenten Arbeiten überzeugt“, Dagmar Chobot (Preisstifterin)

ROMAN PFEFFER | Preisträger 2018


Dagmar Chobot und Günter Schönberger überreichten im Leopold Museum den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018’ an Roman Pfeffer.


Preisverleihung: Dienstag, 23. Oktober 2018 um 18.30 Uhr
Leopold Museum, MuseumsQuartier | Wien 7, Museumsplatz 1

Preisstifterin Dagmar Chobot und Bildrecht-Geschäftsführer Günter Schönberger überreichten am 23. Oktober 2018 im Leopold Museum den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ an Roman Pfeffer. Der Nominierungspreis würdigt den experimentellen und innovativen Anspruch, den der in Wien lebende Künstler konsequent und mit herausragender Qualität realisiert.

Neben Roman Pfeffer waren Azra Akšamija, Plamen Dejanoff, Judith Fegerl, Barbara Kapusta und Claudia Märzendorfer für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018‘ vorgeschlagen.

JURYBEGRÜNDUNG
„Die hohe Qualität aller bisherigen Nominierungen zeigt, wie viele zeitgenössische Künstlerinnen gerade in diesem Medium arbeiten, experimentieren und auch reüssieren. Roman Pfeffer hat die Jury durch seine inhaltlich komplexen und formal stringenten Arbeiten überzeugt“, so Dagmar Chobot, Initiatorin und Preisstifterin.

„In Pfeffers Werk finden kluge Überlegung, konzeptueller Ansatz und skulpturale Umsetzung zu einer einzigartigen Synthese. Seine Skulpturen und Objekte bestechen durch Eleganz, gelungene Überformungen von Alltagsmaterialien und akribisch entwickelte Transformationsprozesse. Im Zusammenspiel von materieller Intervention, dem Rückgriff auf tradierte Formen, Dekonstruktion und Um-Schreibung führt der Künstler seine Arbeiten souverän zu neuen Ordnungen.“ Günter Schönberger, Geschäftsführer der Stiftungspartnerin Bildrecht


PREISTRÄGER ROMAN PFEFFER
Maßnehmen, Dinge in Beziehung setzen und in der Vielfalt der vorgefundenen Welt scheinbar objektive und universale Parameter entdecken - diese Vorgänge treiben Roman Pfeffers Arbeiten voran. Mit formaler Strenge übersetzt der konzeptionelle Denker Alltagsobjekte wie Kochplatten, Wasserwaagen oder Kristallluster in mitunter bizarre Skulpturen und Objekte. Roman Pfeffer zerstückelt, verdreht und sucht nach unerwarteten, strategischen Coups, die lineare Ordnungssysteme ad absurdum führen. „Man könnte jene Wege, die leicht funktionieren, weiterführen. Doch geht es mir stets darum, aufbauend auf dem Bestehenden, Neues zu entwickeln,“ so Pfeffer.

Diese Aneignung und Umordnung beschreibt das Leitmotiv der Arbeit Helix Deconstructor (2016), in der Roman Pfeffer die ursprüngliche Form des 17,5m langen Sportruderboots der österreichischen Olympiamannschaft von 1972 in sechzehn Teile segmentiert und zu zwei spiralförmigen Skulpturenteilen arrangiert. Neben der Auseinandersetzung mit skulpturalen Fragestellungen nach Materialeigenschaften, Formen und Oberflächenbeschaffenheit beschäftigt sich Roman Pfeffer seit 2013 in einer gleichnamigen Serie mit der Form des Mazzocchio, einer in der Renaissance üblichen Kopfbedeckung und darin explizit mit Fragen nach deren Geometrie und Berechenbarkeit.

Aktuelle Arbeiten von Roman Pfeffer sind noch bis 25. Oktober 2018 im Rahmen von curated by in der Galerie Raum mit Licht, Kaiserstraße 32, Wien 7, sowie im Museum of Fine Arts, Osijek (HR), "(In)constancy of space" bis 10. November 2018 zu sehen.

Roman Pfeffer, *1972 in Vöcklabruck, 1996–2001 Akademie der bildenden Künste Wien; 1999–2000 Kent Institute of Art and Design, Canterbury (GB); 2016 – dato Member of the TransArts directorial team, Universität für angewandte Kunst Wien. Er lebt und arbeitet in Wien.


DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS
Der ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ wurde 2016 von der Wiener Galeristin Dagmar Chobot und der Stiftungspartnerin Bildrecht, der Verwertungsgesellschaft für bildende Kunst, ins Leben gerufen. Die Auszeichnung geht jährlich an eine/n zeitgenössische/n Bildhauer/in, die/der in Österreich lebt und arbeitet. Als erster Preis seiner Art in Österreich ist er explizit dem Medium Skulptur gewidmet und berücksichtigt neben klassischen Zugängen auch experimentelle Ansätze und Installationen. Der Preis unterliegt keiner Altersbeschränkung.

Bisherige Preisträgerinnen: 2017 Sofie Thorsen, 2016 Angelika Loderer.


PREISVERGABE 2018 MODALITÄTEN
2018 haben sechs NominatorInnen jeweils eine Position aus dem Bereich zeitgenössische Skulptur, Plastik, Objektkunst oder Installation für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ eingereicht. Aus diesen Vorschlägen ermittelte die Jury Roman Pfeffer als Preisträger für 2018.

NominatorInnen 2018 Silvie Aigner (Chefredakteurin Parnass), Manuela Ammer (Kuratorin mumok Wien), Katrin Bucher-Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus Graz), Elsy Lahner (Kuratorin Albertina Wien), Genoveva Rückert (Kuratorin OK - Offenes Kulturhaus Linz) und Christoph Thun-Hohenstein (Direktor MAK Wien)

Jury 2018 Dagmar Chobot (Preisstifterin und Juryvorsitzende), Heike Eipeldauer (Sammlungsleiterin, Kuratorin Leopold Museum Wien), Edelbert Köb (Kurator), Günter Schönberger (Geschäftsführer Bildrecht) und Hans-Peter Wipplinger (Direktor Leopold Museum Wien)