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Foto: Christiane Peschek, Aus der Serie „Golden Mountains“, O.T., 2014 (Detail) | C-Print, Aludibond, 152 x 95 cm | © Bildrecht, Wien 2019
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Foto: Christiane Peschek, Aus der Serie „Covers“, O.T., beide 2011 (Detail) | Leuchtkasten, 60x90 cm | © Bildrecht, Wien 2019
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Foto: Christiane Peschek, Aus der Serie „Covers“, O.T., beide 2011 (Detail) | Leuchtkasten, 60x90 cm | © Bildrecht, Wien 2019

CHRISTIANE PESCHEK | Invisibles

Bildraum 07

2. Oktober 2015 bis 4. November 2015

In Invisibles beschäftigt sich Christiane Peschek mit einem der ältesten Genres der Kunstgeschichte, der Landschaft. Die Künstlerin, die zwischenmenschliche Beziehungsdynamiken, Rollenbilder und Identität in den Fokus ihrer Arbeit rückt, legt auch ihre Landschaftsserien als Studie des Menschen aus. In den Fotografien, Leuchtboxen und Videos sucht der Betrachter jedoch vergebens nach den Protagonisten. Öde und menschenleer präsentieren sich die isländischen Geröllwüsten und Küstengegenden. Nur die von Peschek eingesetzten Fremdkörper stören den Blick auf die karge Landschaft. Weiße Papierstreifen, schimmernde Oberflächen und aufsteigende Rauchschwaden überlagern die Bildinhalte und fordern die Betrachter dazu auf, die verdeckten Ausschnitte im Kopf zu ergänzen. Die Fotografin macht uns so zum wichtigen Bestandteil ihrer Arbeiten - wir selbst sind unsichtbarer Protagonist und zentrale Figur der künstlerischen Studie. 

In den Fotoserien „Golden Mountains“ und „Covers“ führt uns Christiane Peschek in andere räumliche Wirklichkeiten. „Golden Mountains“ basiert auf der Idee der Nachmusterung einer illusorischen Welt von Jorge Luis Borges und zeigt Interventionen zur Rekonstruktion und Abwandlung massiver Gesteinsformationen. Mit Folien modellierten Künstlerin, Wind und Licht solange, bis die Bergkette in einen Hybrid aus Realität und Fiktion transformiert wurde. Durch die Störung der natürlichen Umgebung versucht Christiane Peschek das nicht mehr Sichtbare für den Rezipienten wieder geistig entstehen zu lassen.

Auf dem gleichen Prinzip beruht die Serie „Covers“. Das den unterschiedlichen Landstrichen vorgehaltene, leere Blatt Papier soll den Betrachtern hier als Projektionsfläche längst vergangener, jedoch immer noch im Raum schwebender Emotionen, Gedanken und Erinnerungen dienen. Die Prozesse der Entstehung, Adaption und Überlagerung von Erinnerungen verknüpft die Künstlerin mit ähnlichen Abläufen in der Natur. Dies verdeutlichen des Weiteren auch ihre neuesten Videoarbeiten und eine Vielzahl kleinformatiger Fotografien, die Erinnerungsfetzen gleich Themen andeuten, nie aber den gesamten Kontext zeigen und sogleich wieder ins Dunkel entschwinden. 

Christiane Peschek präsentiert in Invisibles Arbeiten abseits der Perfektion und des kompositorischen Bildausschnittes. Landschaftsfotografie nicht um der Ästhetik Willen, sondern mit diffizilen Inhalten ist auch Schwerpunkt in Pescheks zweiter Publikation „Love as a Forest“, die diesen Winter erscheint.

Nähere Informationen auf der Homepage von Christiane Peschek


Ausstellungsdauer: 5. Oktober - 4. November 2015
In Kooperation mit photo:::vienna 2015