Bildschirmfoto 2021-02-24 um 13.27.13.png
PHILIP MENTZINGEN
Foto: Foto: Eva Kelety, 2021, Ausstellungsansicht Philip Mentzingen © Bildrecht, Wien 2021

PHILIP MENTZINGEN

9. Februar - 3. März 2021

Bildschirmfoto 2020-12-15 um 15.55.00.png
PHILIP MENTZINGEN
Foto: Philip Mentzingen, 2020 (Detail) | © Bildrecht, Wien 2020

PHILIP MENTZINGEN

Bildschirmfoto 2021-02-24 um 13.35.30.png
PHILIP MENTZINGEN
Foto: Foto: Eva Kelety 2021, Ausstellungsansicht © Bildrecht, Wien 2021

PHILIP MENTZINGEN

Bildschirmfoto 2020-12-15 um 16.02.26.png
PHILIP MENTZINGEN
Foto: Philip Mentzingen, "Black Mark", 140 x 100cm, 2017 (Detail) | © Bildrecht, Wien 2020

PHILIP MENTZINGEN

PHILIP MENTZINGEN | flame paintings

Bildraum 07

9. Februar 2021 bis 3. März 2021

Von 9. Februar- 3. März 2021 sind ausgewählte Arbeiten von Philip Mentzingen im Bildraum 07 zu sehen.
The-Artist-Is-Present: Fr., 26.2. | Mi., 3.3. jeweils von 15 - 18 Uhr
Philip Mentzingen freut sich Sie durch ihre Ausstellung zu führen. 

Das Raster. Es ist Hilfsmittel, Medium und Ausdruck. Es verschafft einen Überblick und setzt Normen. Bereits in der Renaissance wurde es verwendet, um Raum perspektivisch auf eine Fläche zu übertragen. Subversiv aufgelöst tritt das Raster in den Arbeiten von Philip Mentzingen als geradezu grundlegendes Element auf. Bevor der tatsächliche Bildfindungsprozess einsetzt, überzieht der Künstler teils meterhohe Leinwände mit feinen Netzlinien. Ein Moment der geregelten Ordnung, Nachhall seines unkonventionellen Werdeganges, der ihn nach Abschluss einer südafrikanischen Militärakademie nach Wien führte. Doch rasch wird ersichtlich, dass der Künstler formale Strukturen nicht einfach durchdekliniert, sondern Faszination in asymmetrischen Reihungen, wechselnden Proportionen, Überlagerung oder der totalen Auflösung seiner Raster findet.

Linie um Linie wird Philip Mentzingen so zu einem Störer des Systems, der die Ordnung dialektisch gegen das Chaos ausspielt. Dazu tritt die Farben als Unruhestifter in den Bildkosmos ein: Ein nierenförmiges Gebilde in Knallorange, dort ein Flecken Himmelblau, daneben weiß-beige Lücken oder die teerig schwarze Leinwand. Farbe ist für Mentzingen wichtiger Aussagefaktor in seinen Werken. Eröffnet die Reduktion eine Partitur, die jede Rezipientin, jeder Rezipient, auf eigne Weise zu erfüllen hat, so gelangt mit der Farbe ein weiteres Spektrum von Assoziationen ins Spiel.

Die Idee für die aktuelle Serie "flame paintings" begann 2018. Während Spaziergängen in Wiener Parks entstanden zahlreiche Vorstudien, automatisierte Skizzen, dominiert von biomorphen Formen, die mit rasenden, gehackten Strichen verflochten waren. Diese abstrahierten Naturstudien mündeten in einer fortlaufenden Sammlung von Werken, von denen acht in der Ausstellung erstmals präsentiert werden. Feuer, als mitunter unzähmbare Naturgewalt, symbolisiert seit jeher das Gute wie Zerstörerische, Engelszungen und Höllenfeuer. Es ist die archaische Doppelnatur des Elements, die Philip Mentzingen anfangs in hellen Farben, dünn und locker in Öl aufgetragen, um das Spiel mit dem negativen Raum ergänzt und immer dunkler werdende Schichtungen dominieren lässt.

"Während des Malprozesses gab es einen beunruhigenden Streit zwischen den flackernden Schichten der Flammen und der Dunkelheit, die sie umgab. Es war, als wollte einer den anderen um die Vorherrschaft übertreffen."

Die so entstandenen, unterschiedlichen Farbqualitäten zeigen Wiederholungen und Differenzen, die sowohl als abstrakte Kompositionen wie auch emotionale Marker verstanden werden können. Dazu mengt sich in den ausgestellten Papierarbeiten Mentzingens hektischer Kohlestrich - ein Gekritzel, das als Seismograph der Ekstase das Unerwartete herbeizurufen scheint. Es sind jene Ausreißer, die insbesondere die jüngsten Arbeiten von Philip Mentzingen kennzeichnen. Der Künstler geht damit einen Weg, der ihn weg von einer nüchternen Abstraktion, über das Großformat, hin zur Miniatur und wieder zurückführt. In kleinen Bildräumen, intim, pflegt er seine Ausbrüche, die in "flame paintings" nun meterhoch über die Leinwand züngeln.

Mehr Informationen auf der website von Philip Mentzingen