EVA-MARIA RAAB_now © Bildrecht Wien 2015.jpg

Foto: EVA-MARIA RAAB | now, 2013, Siebdruck auf Papier, 42 x 59,50 cm (Detail) | © Bildrecht, Wien 2019

EVA-MARIA RAAB | half past now

Bildraum 01

5. März 2015 bis 4. April 2015

Dinge, die nicht greifbar sind festzuhalten, zu untersuchen und in ihrer Flüchtigkeit zu dokumentieren, ist Eva-Maria Raabs Anspruch an ihre künstlerische Arbeit und Fokus der Ausstellung im Bildraum 01. 

Ein Wort durchbricht die Stille: Jetzt. Wer „Jetzt“ sagt, reiht Konsonanten an Vokale, macht einen Begriff zur Botschaft zeitlicher Präsenz. Aber kann dieses Wort für ein kollektives Zeitgefühl stehen, wenn es in anderen Sprachen länger, kürzer, gedehnter usw. gesprochen wird?  
Um das „Jetzt“ in seinen unterschiedlichsten Formen festzuhalten, visualisiert Eva-Maria Raab Vokale und Konsonanten mit am Computer erstellten Sonogrammen. Dieser kurze Augenblick gewinnt durch den Siebdruck auf schwerem Papier an Materialität und wird so für den Betrachter greifbar.  

Nicht nur die Flüchtigkeit von Gesagtem, auch die Kurzlebigkeit von Gebäuden, ursprünglich mit dem Gedanken an Beständigkeit errichtet, thematisiert Eva-Maria Raab und hält sie in Fotografien fest. „Schattenfassaden“ betitelt die Künstlerin die Serie, in der sie jenen Abdrücken und Spuren nachgeht, die kürzlich abgerissene Bauten an der angrenzenden Hausfassade hinterlassen. Nur für kurze Zeit sichtbar, verschwinden alle Zeugnisse einstiger Größe und Nutzbarkeit unter dem Verputz des Neubaus. Nicht mehr sichtbar, so bleiben sie aber dennoch existent. 

Raabs fotografische Studien, wie auch Rauminstallationen verdichten sich so zu einer Dokumentation der Widersprüchlichkeit in der subjektiven Wahrnehmung des Gewesenen und des Jetzt. Durch temporäre Umkehrung, Verzerrung oder Verschiebung inszeniert die Künstlerin Irritationen, die uns die geläufigen Raum-und Zeitgefüge weiter in Frage stellen lassen.  

Mehr Informationen auf der Homepage von Eva-Maria Raab


Ausstellungsdauer:  6. März - 4. April 2015
Finissage und Künstlerführung am: 
Donnerstag, 2. April 2015 um 19 Uhr