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Foto: Simeon Jaax, "Heimat im Rahmen", Video (still1), 2016 | © Bildrecht, Wien 2016;

STUDIO KOSLIK Lisa Edi | Simeon Jaax | Martina Lajczak | Marlene Mautner

Bildraum 01

4. August 2016 bis 9. September 2016

"For other uses, see Heimat" 
Die Studierenden der Universität für angewandte Kunst, Klasse für angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien bei Professor Matthias Koslik, sind ein Studienjahr lang der Frage nachgegangen, was der Begriff Heimat für sie bedeutet. Entstanden sind Arbeiten, die dem weiten Feld des Visual Storytelling entstammen und so bestimmte narrative Elemente mit den künstlerischen, konzeptionellen, aber auch emotionalen Aspekten der visuellen Kommunikation vereinen.

In der Ausstellung im Bildraum 01 werden vier künstlerische Positionen gezeigt, die in einem Crossover von Fotografie, Video, Ton und Musik mitunter sehr persönliche Geschichten aufbereiten. Der Anspruch der jungen Kunstschaffenden liegt neben dem adäquaten Einsatz der gestalterischen Mittel vor allem in der Ausarbeitung und Umsetzung einer Inszenierung, die gewohnte Sehgewohnheiten überwindet und die Arbeit den BetrachterInnen auf mehreren Gefühlsebenen näher bringen kann.


Lisa Edi | No place home or a loveletter to the hardwarestore 
Ausgangspunkt meiner Arbeit ist das (taktile) Gefühl einer Heimat, dass sich nicht in Bildern übersetzten lässt. Da ist die Klebefolie Stein aus dem Baumarkt, das Kleid meiner Mutter, ein Globus, ein Handspiegel und die Spiegelung der Raststättenszenerie an der Decke.
Das scheinbar Unzusammenhängende der Fotografien beschreibt Heimat als fiktiven, flüchtigen Moment. Heimat ist nicht fest zu machen. Heimat ist ein inflationärer Begriff der in seinen Bedeutungen changiert. Die Fotografien erzählen die Geschichte einer Heimat die sich immer wieder auflöst in dem Versuch sich darzustellen. 


Simeon Jaax | Heimat im Rahmen 
Kaum greifbar.
Ein nostalgisches Gefühl.
Das Bestreben, Momente, Gefühle und besondere Orte wiederzubeleben.
Heimat zu definieren,kann immer nur der Versuch sein,
etwas sich permanent Veränderndes einzufassen.


Martina Lajczak | From Memory 
Heimat als ein Konstrukt von Konventionen, das einer geographischen, sozialen und kulturellen Verankerung benötigt, kann schnell an Bedeutung verlieren wenn diese Heimat, in die man geboren wurde, verlassen wird. Es bleibt die Erinnerung – Gegenstände, Geschmäcker und Gerüche werden zu Platzhaltern für ein nostalgisches Gefühl von Heimat, während das Verständnis eines traditionellen Heimatbegriffes mehr und mehr obsolet zu werden scheint.
Den Grundstein der Serie „From Memory“ bilden Objekte, die meiner Mutter aus ihrer „Heimat“ geblieben sind. Das Arrangement, sowie die Inszenierung dieser Gegenstände spiegelt meine Assoziationen mit ebendieser Heimat wieder. Durch das Hinzufügen verschiedener Rahmen sollte der Erinnerungsmoment unterstrichen werden. 


Marlene Mautner | A construction called „Heimat“
Die Arbeit zeigt den Begriff Heimat als ein vom Menschen erschaffenes Konstrukt. Es beschreibt nicht unsere Herkunft sondern vielmehr die Art und Weise wie diese nach Außen getragen wird. Das Porträt zeigt einen Ureinwohner einer nicht existenten Nation, welcher von einer Studio-Kostruktion umgeben ist. Die Farben Blau, Grün und Braun stehen für die Farben der Nationalflagge.


— "For other uses, see Heimat"
"Bevor es darum geht, einen eigenen Stil zu finden, halte ich es für wichtig eine Haltung einzunehmen. Statt um Ordnungsprinzipien und adäquaten Einsatz gestalterischer Mittel geht es um Fragen, wie man sich überhaupt einer gestalterischen Aufgabe nähert, und im weitesten Sinn um die Bildung gestalterischer Persönlichkeit. Einmal gefundene Ansätze werden in langen Prozessen weiterentwickelt, die Entwürfe auf höchstem handwerklichem Niveau ausgeführt. Fotografie als Disziplin definieren wir als Lebenseinstellung, nicht als abgegrenzten Arbeitsbereich.
Fotografie ist für mich immer mit anderen gestalterischen Prozessen verbunden, sie ist im eigentlichen Sinne „nur“ eine technische Aufzeichnungsmethode. Eigentlich wie ein Blatt Papier, eine Leinwand, ein Tonband. Deshalb verwenden wir stehende und bewegte Bilder, Musik, Geräusche, Projektionen, es geht um eine Inszenierung, darum, zu überraschen. Durch Einbindung von auf den ersten Blick genrefremder Medien (einem Chor, einer Blaskapelle, einer Modenschau), einem Crossover, entsteht neues Ausstellungsdenken.“ 
—  Prof. Matthias Koslik, 2016


Ausstellungsdauer: 5. August - 9. September 2016  


Eine Kooperation der Bildrecht mit:
STUDIOKOSLIK
Universität für angewandte Kunst, Wien
Institute of Design University of Applied Arts Vienna