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Foto: Udo Fon, Universal Network #3, 31x39cm, 2015 | © Bildrecht, Wien 2019
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Foto: Udo Fon, A1, 31x51cm, 2016 | © Bildrecht, Wien 2019
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Foto: Eva Kelety, Portrait Udo Fon, 2015 | © Bildrecht, Wien 2019

UDO FON | Homo Sapiens Galacticus III

Bildraum 07

31. März 2015 bis 30. April 2015

Udo Fon, sozialisiert im diskursiven Wiener Kunst- und Theorieumfeld, untersucht anhand seiner Sternbilder in Homo Sapiens Galacticus III die Beziehung zwischen Weltbild und kollektivem Bewusstsein. 

Am Anfang ist das Nichts. Eine dunkle, schwarze Fläche breitet sich aus. Plötzlich, der Urknall. Der Betrachter wird Zeuge der Geburt eines Sternes. Helle Punkte verdichten sich zu Sternennebeln, zu Galaxien und formieren eine Detailansicht des Universums. Udo Fon hat mit einem Computerprogramm weiße Punkte in die dunkle Materie gesetzt. Mit Hilfe eines Softwarepaketes der ESO werden diese Punkte wie Sternenfelder analysiert. Der Betrachter nimmt das Fiktive an, misst ihm Sinn und Bedeutung zu - denn er will erkennen. Aus wenig wird eine begreifbare und verwertbare Aussage. Homo Sapiens Galacticus III hinterfragt dieses automatisierte Abscannen der Umwelt auf uns nützliche Botschaften. In den Sternbildern stellt Fon Selbst- und Fremdwahrnehmung, unser Weltbild, aber auch die Bedeutung der Wissenschaft in und für unsere Gesellschaft zur Diskussion.

Der Sternenhimmel dient als Illustration des rätselhaft Ursprünglichen, des Lebens an sich. Wissenschaftliche Erklärungsmodelle als unzureichend angesehen, forscht Fon nach einer Erweiterung im Empfinden unserer Umwelt und unserer Individualität. Eine Möglichkeit sieht der Künstler im Aufbrechen des Formalen durch das Ausreizen uns angelernter Wahrnehmungsmuster. Fon arbeitet mehrere Erkenntnisebenen in seinen Werken ein und schafft somit Anreize vorgefertigte und bestimmende Strukturen sowie Schemata in der eigenen Wahrnehmung aufzubrechen.

Ausgehend vom Symbolischen, durch dessen angelernte Erkennung sich Sinnzusammenhänge, Bedürfnisse und Gefühle in uns manifestieren, führt Fon den Betrachter auf die imaginäre Ebene. Er untersucht die Wechselwirkung zwischen Betrachter und der betrachteten Vorlage und setzt Impulse, die eine Verselbstständigung der Bildaussagen- und Bedeutungen zulässig machen. Es ist die Imagination, die Freiheit bestehende Zusammenhänge aufzulösen und neue Bilder zu komponieren, die Udo Fon auf der Suche nach Homo Sapiens Galacticus, dem möglicherweise nächsten Evolutionsschritt, uns als etwas Ureigenes und allgemein Gültiges im Selbstversuch zeigt. 


Mehr Informationen auf der Homepage von Udo Fon


Künstlergespräch & Führung: Mittwoch, 22. April 2015, 17.30-20 Uhr

Dauer der Ausstellung: 1. – 30. April 2015


Eine Ausstellung in Kooperation mit 
Kunsthalle Wien | Destination Wien 2015 EXTENDED
17. April - 31. Mai 2015